Hier wohne ich

Mitten in Shijiazhuang, in einem 29-stöckigen Hochhaus, ganz oben bin ich untergekommen. Direkt vor meiner Haustür liegt eine Fußgängerzone, voll mit vielen kleinen Buden, an denen man etwas zu Essen bekommt. Rechts und links davon gibt’s außerdem viele kleine Läden mit allem was man braucht oder auch nur haben mag, Krimskrams, Lebensmittel, Kleidung, Handyhüllen und und und und natürlich noch weitere Restaurants.

Tagsüber ist es draußen recht lebendig – nachts kann ich gut schlafen, trotz der großen Straße hinten hinaus. Nachts ist da nicht viel los. Morgens werde ich praktisch vor der Haustür abgeholt, ab und an laufe ich auch zur nächstgelegenen Bushaltestelle, um von dort mit Meister Yang Jian Chao weiterzufahren. An den Verkehr und vor allem die Regeln – immer schauen, immer gucken, vorwärts und rückwärts bevor Du die Autotür öffnest oder losläufst – habe ich mich schnell wieder gewöhnt, alles läuft also bestens.

Abschied von Meng

Was für ein klarer Morgen heute – der Regen ist abgezogen, die Luft scheint rein und klar, der Himmel ist blau. Das war bisher gar nicht so, Smog jeden Tag habe ich bisher erlebt. So ist auch das Morgentraining gleich ganz anders, mit Sonne. Aber kühl ist es noch heute, erst die nächsten Tage soll es wieder etwas angenehmer werden. Meng ist heute den letzten Tag hier: morgen geht’s für sie zurück nach Hongkong. Sie spricht sehr gut englisch und französisch mehr lesen…

Es wird nochmals kalt, nass, windig

Die Wettervorhersage ist klar: regnen soll es und nochmals kühler werden. Im Schnitt hat Shijiazhuang im April nur 2 Regentage. Wobei „Regen“ fast schon schön klingt. Denn eigentlich ist es hier sehr trocken, wie im ganzen Norden. Meister Yang sagt, wenn es regnet, sind es nur wenige Tropfen, ganz feine kleine Tröpfchen mehr oder feine Fäden. Mehr Feuchtigkeit von oben gibts eigentlich nicht im April. Aber oft – so wie dieses Jahr – schlägt das Wetter kurz vor dem chinesischen Totengedenkfest (Qingming-Fest  清明节  qīngmíngjié) um und es kommt eben das bißchen Regen runter. Das Fest ist dieses Jahr am 5. April, wir stehen also kurz davor. Das Fest ist immer am 106. Tag nach dem chinesischen Sonnenkalender, 15 Tage nach der Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche (春分 chūnfēn ), daher nicht immer am gleichen Datum. Ungewöhnlich dieses Jahr hier ist, mehr lesen…

Ein „randvoller“ Tag

Der Wecker klingelt heute tatsächlich, ich komme rechtzeitig zum Treffpunkt. Das Morgentraining geht lange heute, es ist Sonntag, alle haben etwas mehr Zeit. Wir laufen wiederum alles an Handformen, was geht. Für die 26er – mir noch völlig unbekannt – mehr lesen…

Verschlafen

Ich schlafe – wie ein Engel oder wie ein Bär. Egal wie, es tut gut. Dass ich verschlafen habe, merke ich schnell nach dem Öffnen der Augen: es ist taghell draussen. Ich habe tatsächlich den Wecker nicht gestellt, es ist 06:28 – eigentlich war Abholung um 06:15 h vereinbart. Ich schreibe Yang Jian Chao, er wartet -😊 Mehr als 11 Stunden habe ich geschlafen – unglaublich, aber es war wohl notwendig. mehr lesen…

Ein schneller, guter, schonungsloser Einstieg

Um 05:45 h klingelt das Handy – aufstehen fürs Morgentraining. Ich fühle mich erstaunlich fit und mache mich auf den Weg. Mein Lehrer (Shifu) holt mich vorne an der Hauptverkehrsstraße ab – das sind nur wenige Minuten zum Laufen. Und dann geht’s los – wie vermutet gibt’s keinerlei Schonfrist für mich. Ich bin ja nicht zum ersten Mal hier 😊, man muss mir nur wenig erklären und ich mich sowieso „anpassen“. mehr lesen…

Ankommen und Eintauchen

Ein ruhiger Flug, etwas, wenn auch wenig Schlaf, alle Tests, Kontrollen, Einreiseformalitäten erfolgreich durchlaufen, dann die Abholung durch meinen Shifu Yang Jian Chao am Flughafen – besser hätte es gar nicht laufen können.

Der Airport in Beijing ist fast gespenstisch „leer“. Bis auf ganz wenige einzelne andere Flugzeuge stehen hier ausschließlich Maschinen von Air China. Und auch drinnen ist es im Vergleich zu den bisherigen Einreisen gefühlt fast leer. Wenn ich es richtig sehe, sind wir die einzigste Maschine, die gerade gelandet ist. Erst als ich fast durch die Kontrollen durch bin, kommen noch ein paar Reisende hinterher.
Jetzt heißt es schnell eintauchen – die Synapsen werden gleich voll befeuert, muss ich mich doch einfach sehr schnell einfinden. Die Sprache, die chinesischen Schriftzeichen – alles wieder so ungewohnt, vor allem auch nach den Corona-Jahren sehr ungeübt.
Aber ich bin ganz zuversichtlich – neue Herausforderungen sind zum Meistern da und ich bin ja nicht das erste Mal in China. Und so gibt’s auch von der chinessichen Seite keine Scheu, mich gleich voll mit ins Programm zu nehmen. Ein Treffen mit anschließendem Abendessen mit einem Teil der Schüler – grösstenteils Tudis – meines Shifus steht als Tagesabschluss an. Einen wunderbaren Empfang bereiten sie mir, wir essen fast 3 Stunden im „Taihang“-Restaurant, ein Riesending, das für ganz viele offizielle (regionale Provinzregierungs-) Veranstaltungen genutzt wird. Sie alle heißen mich herzlich willkommen, sprechen langsam chinesisch mit mir und freuen sich über alles, was ich verstehe und antworte. Ich hoffe hier in Shijiazhuang etwas mehr lernen zu können, spricht man doch Mandarin, keinen Dialekt wie in Guangfu. Und so versuche auch ich mich leichter an dieser Sprache, freue mich sehr, dass man mich versteht – das macht es leichter, mich darin weiter zu üben.
Ein mega-langer Tag geht um 22:30 h Ortszeit zu Ende. In den letzten 24 Stunden habe ich nur 3 Stunden geschlafen, es wird Zeit ins Hotel zu fahren. Es reicht gerade noch, um das wichtigste auszupacken, dann geht’s ins Bad und dann sehr schnell ins Bett.
Morgen schauen wir weiter – 06:15 h werde ich fürs mein erstes Morgentraining abgeholt.

Schnupper-Workshop Taijiquan in Endingen – Terminverlegung

In meiner alten Heimat in Endingen a.K. biete ich in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Endingen im Juni 2023 wieder einen Schnupper-Workshop Taijiquan an. Aufgrund meiner jetzt erst sehr kurzfristig geplanten China-Reise wird der Termin verlegt auf: 

Samstag, 24.06.2023, 14:15 – 17:15 Uhr, im Bildungszentrum/VHS, Zugang Freiburger Weg, Endingen

Anmeldungen über die VHS Nördlicher Kaiserstuhl, Endingen. VHS Nördlicher Kaiserstuhl, Endingen

Taijiquan (Tai Chi) ist eine sehr alte chinesische Bewegungs-/Kampfkunst – entstanden aus der Notwendigkeit, sich selbst verteidigen zu können. Heutzutage ist Taijiquan auch in der westlichen Welt als ganzheitlicher Weg zur Gesundheitsprävention anerkannt. Kennzeichen sind langsam fließende, harmonische Bewegungen aus der Körpermitte heraus. Die kräftigenden und gleichzeitig entspannend wirkenden Übungen fördern einen elastischen, geschmeidigen Bewegungsapparat und verbessern unsere Körperwahrnehmung und unsere koordinativen Fähigkeiten. Übende finden die eigene Mitte, Ausgleich und Balance – körperlich wie geistig. Entschleunigt und entspannt finden wir neue Gelassenheit, während sich die Atmung ganz natürlich vertieft. Unsere Selbstheilungskräfte werden so aktiviert und gestärkt. Der Schnupper-Workshop bietet allen Interessierten einen ersten Einblick in die Welt des Yang-Stil-Taijiquans. Vorerfahrungen sind nicht notwendig. Zum Üben benötigen Sie lockere, bequeme Kleidung und Schuhe mit rutschfesten, flachen Sohlen.

Eine unerwartete Reise – an unexpected journey

nach China, genauer gesagt nach Shijazhuang, liegt vor mir. In wenigen Tagen schon gehts los. Bis vor 3 Wochen völlig unerwartet und ungeplant, ergab sich recht kurzfristig die Möglichkeit, meinen Shifu in China besuchen zu können. Der Antrag auf ein Visum inklusiv der Abgabe von Fingerabdrücken in Frankfurt liegen schon hinter mir, das Visum ist bereits da. Die Organisation im beruflichen wie privaten Kontext läuft auf Hochtouren. Ich freue mich sehr auf das persönliche Wiedersehen mit meinem Shifu, auf das Training mit ihm, auf den „neuen“ Ort Shijiazhuang, den ich bisher nur von kurzen Besuchen kenne. Berichte und Fotos werde ich wieder hier einstellen und alle die mögen mit auf diese unerwartete Reise nehmen.

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