Um 05:45 h klingelt das Handy – aufstehen fürs Morgentraining. Ich fühle mich erstaunlich fit und mache mich auf den Weg. Mein Lehrer (Shifu) holt mich vorne an der Hauptverkehrsstraße ab – das sind nur wenige Minuten zum Laufen. Und dann geht’s los – wie vermutet gibt’s keinerlei Schonfrist für mich. Ich bin ja nicht zum ersten Mal hier 😊, man muss mir nur wenig erklären und ich mich sowieso „anpassen“.

Die Trainingsgruppe ist schon da und hat auch schon angefangen, sich aufzuwärmen. Wir starten mit der 38er Handform – ein paar Änderungen im Vergleich zum letzten Mal gibt’s, die ich nach und nach intensiver lernen werde. Dann gleich die 85er Handform danach – da gibt’s schon etwas mehr Neues für mich. Und dann noch Yang Jian Chaos Kurzform mit 26 Folgen – die kenne ich noch gar nicht. Ein guter Einstieg, aber auch gleich recht anstrengend, da meine Verletzung immer noch nicht ganz erledigt ist. Aber das wird schon werden. Das Frühstück danach nehmen wir in einem kleinen Restaurant in einem der älteren Stadtteile ein – hier gibt’s keine Wolkenkratzer, hohe Gebäude ja, aber alles noch sehr gemäßigt. Ich freue mich: das erste chinesische Frühstück ist genau nach meinem Geschmack. Am Nachmittag geht’s los mit Einzeltraining – in einem kleinen Park steigen wir in die „Neuheiten“ ein. Das wird das Training der ersten Tage beherrschen, wird mir gleich angekündigt. Ansonsten steht neben regelmäßigem Form üben viel „innere Arbeit“ an. Nicht mehr so viel im Außen, sondern mehr und mehr innen, will mein Shifu mit mir arbeiten.
Und danach holen wir NiuNiu von der Schule ab – sie freut sich sehr, ich mich nicht weniger. Groß ist sie geworden – ein junges Mädchen auf dem Weg um Teenager, fast 11 nun. Zum gemeinsamen Abendessen gibt es heute eine Art „Hot Pot“ – wieder sehr sehr lecker. Und dann merke ich, wie ich langsam aber sicher ziemlich erledigt bin. So wähle ich heute die Alternative „zurück ins Hotel“. Fix und alle gehe ich bald schlafen, denn um 05.45 h klingelt wieder der Wecker.