Die Wettervorhersage ist klar: regnen soll es und nochmals kühler werden. Im Schnitt hat Shijiazhuang im April nur 2 Regentage. Wobei “Regen” fast schon schön klingt. Denn eigentlich ist es hier sehr trocken, wie im ganzen Norden. Meister Yang sagt, wenn es regnet, sind es nur wenige Tropfen, ganz feine kleine Tröpfchen mehr oder feine Fäden. Mehr Feuchtigkeit von oben gibts eigentlich nicht im April. Aber oft – so wie dieses Jahr – schlägt das Wetter kurz vor dem chinesischen Totengedenkfest (Qingming-Fest  清明节  qīngmíngjié) um und es kommt eben das bißchen Regen runter. Das Fest ist dieses Jahr am 5. April, wir stehen also kurz davor. Das Fest ist immer am 106. Tag nach dem chinesischen Sonnenkalender, 15 Tage nach der Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche (春分 chūnfēn ), daher nicht immer am gleichen Datum. Ungewöhnlich dieses Jahr hier ist,

dass es gleich zwei ganze Tage regnet. Und zwar ausdauernd, ein für uns daheim typischer Landregen kommt herunter. Schade für das Morgentraining, das so auf dem großen Platz ausfällt. Dafür können wir in eine Sporthallte, die Meister Yang nutzen darf. Die liegt allerdings nicht ganz so gut erreichbar wie der Platz, es kommen daher nur wenige. 

Für das chinesische Totengedenkfest werden die Gräber gefegt, man legt Nahrungsmittel, Blumen und Gegenstände, die den Verstorbenen zu ihren Lebzeiten gefielen, vor die Gräber, zündet Weihrauchstäbchen an und verbrennt Totengeld.  An diesem Tag essen viele Chinesen nur kalte Speisen. Ich habe dieses Fest hier noch nie erlebt und bin gespannt, wie es in der Großstadt Shijiazhuang begangen wird.