Das hat uns Meister Yang Jian Chao nicht verraten: als letztes Abendessen gibt es etwas ganz besonderes. Keiner weiß etwas davon – ganz heimlich hat er es organisiert. Nach dem langen Tag im Shaolin-Kloster sind wir alle sehr hungrig. Treffpunkt ist um 18.00 h in der Hotellobby, das Hotelrestaurant liegt direkt daneben. Aber dann heißt es

plötzlich: wir fahren, alle raus, die Taxis warten schon. 10 Minuten brauchen wir bis in die nahegelegene Stadt. Unterwegs fahren wir an mehreren Kungfu-Schulen vorbei. Die größte hier hat 40.000 Schüler – wow. Im Restaurant angekommen staunen (fast) alle – zumindest diejenigen, für die das die erste China-Reise ist. Ein großer runder Tisch – das kennen alle. Dann Vertiefungen und Knöpfe zum Bedienen an jedem Platz. Ja, da paßt er rein: für jeden ein eigener kleiner Topf, gefüllt mit Brühe und Gewürzen – ein “Feuertopf” eben. Alle wollen Knochenbrühe heute – alternativ wäre Gemüsebrühe oder Pilzbrühe zu haben gewesen. An dem kleinen Buffet vor unserem Raum steht Sesamsauce, diverse Sojasaucen, Fischsauce, viele verschiedene Kräuter, Knoblauch, Sesamsamen, Chiliflocken, gehackte Erdnüsse und vieles mehr, was man so in die Sesamsauce nach eigenem Geschmack untermischen kann. Ich mag Erdnüsse und Chiliflocken am allerliebsten. Daneben stehen Melonenstücke und Wassermelonenscheiben, die wir ebenfalls mitnehmen dürfen.

Dann geht es los: Lamm- und Rindfleisch in ganz dünnen Scheiben haben wir, verschieden gewürzte Fleischbällchen, Spinat, Chinakohl und verschiedene andere grüne Blattgemüsesorten, die wir zuhause nicht kennen oder eher als Salat essen würden. Kleine Pilze und Tofu gehören natürlich auch dazu. Jeder nimmt nach und nach was ihm schmeckt, schmeißt es in die Brühe und läßt es kochen – ähnlich wie beim Fondue. Es schmeckt einfach fantastisch. Ganz zum Schluss kommen noch Nudeln und danach kann man die Brühe bzw. eine Schale (oder mehrere) davon als Suppe trinken. Wir genießen das Essen, den Gersten-Tee oder auch ein kühles Bier dazu. Die Stimmung ist nochmals sehr gut – wie die ganzen letzten Tage, seit wir in der Gruppe unterwegs sind. Schade, dass morgen schon alles vorbei sein soll – die Gruppe fliegt nach Deutschland zurück, ich habe noch ein paar Tage.