Wir fahren die kleinen Straßen in den Colli Euganei hoch bis zum Casa Marina, dem Informationszentrums des Parks “Parco regionale del Colli Euganei” auf rund 290 m Höhe. Von hier aus wollen wir ganz hoch laufen, zur höchsten Erhebung in den Colli dem Monte Venda (601 m) und dem knapp darunter liegenden „Monastero degli Olivetani“ (Kloster Olivetano del monte Venda). Die Aussicht von dort soll fantastisch sein. Los geht’s

gleich nach dem Frühstück, es ist heißes Wetter angesagt. Umso besser, dass unsere Route, der „Lorenzoni-Weg“, überwiegend im Wald verlaufen soll. Das ist dann auch so und die sanfte Brise heute tut auch gut. Dafür geht es gleich nur bergauf, ziemlich steil sogar und auf einem Geröllweg, der wirklich gutes, festes Schuhwerk verlangt. Nicht wenige begegnen uns mit Bergschuhen – nicht umsonst: fast den ganzen Weg hoch liegt viel loses Geröll mit stellenweise Laub darüber, das macht den steilen Aufstieg zusätzlich anspruchsvoll. Ein guter Blick und ein gutes Gefühl für den nächsten Schritt, ein sicherer Tritt aber auch die Ruhe und Flexibilität, bei einem Rutscher nicht gleich zu erschrecken, sind sehr von Vorteil. Stetig geht es bergauf und zwischen durch können wir den Blick schon in die Landschaft schweifen lassen. Und nach oben schauend erkennen wir schon von unten große Antennenanlagen – das Militär hat sich hier eingerichtet, ganz hoch auf den Gipfel kommen wir daher nicht. Und dann ist der Weg plötzlich gesperrt – militärische Sperrzone. Aber es kommen uns Wanderer und Mountainbiker entgegen bzw. überholen uns – an der Absperrung durch und weiter … wir folgen und hoffen. Ein kleines Stück weiter folgt der nächste Zaun – dahinter sehen wir schon unser ZIel: die Klosterruinen liegen direkt vor uns, direkt neben dem eigentlichen Sperrgebiet, knapp unterhalb des Gipfels auf der sonnigen, warmen Südseite des Berges. Das Kloster von Olivetani stammt ursprünglich aus der zweiten Hälfte des 12. Jhdt. und wurde Ende des 18. Jahrhunderts zwangsweise aufgelöst. Von dem imposanten antiken Komplex des Benediktinerklosters San Giovanni Battista del Venda sind nur Ruinen erhalten: Teile der Kirche mit dem Glockenturm und eine der Madonna geweihten Krypta. Wir blicken in die Landschaft mit den vielen kleinen Hügelchen rundherum bis in die Ebenen. Allerdings ist es heute nicht klar – bei guter Sicht soll man in die Ebene bis zur Lagune von Venedig sehen können – nun ja, das heute halt nicht, aber dennoch sehr schön.

Auf der anderen Seite geht es danach wieder nach unten. Langsam aber stetig bergab soll es gehen, rundherum um den Berg führen, so hieß es. Weniger steil ist es zwar, aber nicht weniger anstregend, was am Weg liegt. Wieder liegt viel loses Geröll mit noch viel mehr Laub und Holzbruch darüber. Unten angekommen gibt’s die verdiente Pause im Casa Marina und zurück im Hotel Entspannung im Thermalwasser.