Der Wetterumschwung bringt einen Temperatursturz mit sich – von 32 Grad in Guangfu und Handan gehts über Nacht runter, für den nächsten Tag sind maximal 19 Grad angekündigt. Dazu eine hohe Regenwahrscheinlichkeit – ungemütlich, nasskalt. Das macht mir

den Abschied etwas leichter. Für Beijing sind sogar nur 14 Grad angekündigt – und so kommt es auch.

Ich steige in Handan morgens um kurz nach 8 Uhr in den Zug und fahre nach Beijing. Vollbepackt mit dem großen Rucksack auf dem Rücken und dem zusätzlichen Tagesrucksack ist mir zunächst nicht kalt. Die Sicherheitskontrollen sind heute im Vergleich zu den letzten 10 Tagen völlig unproblematisch und so komme ich doch tatsächlich ohne Beanstandungen gleich durch beide Kontrollstationen am bzw. im Bahnhof. Kein Monieren von Spraydosen (Deo-, Haar- und sonstige Sprays), die Nagelfeile geht heute auch durch und sogar das Teleskop-Taiji-Schwert bietet keinen Anlass zu Beanstandungen. Ich muss nichts auspacken, nichts erklären, nichts unterschreiben. Mein Reisepass und das Visum werden nur kurz gesichtet, dann darf ich jeweils durch.

Von meinem Shifu Meister Yang Jian Chao habe ich mich schon auf der Fahrt zum Bahnhof verbschiedet, meinen Dank für seinen Unterricht und seine Organisation meines gesamten Aufenthaltes nochmals ganz ausdrücklich ausgesprochen. Ganz besonders war für mich meine Aufnahme als Tudi und die von ihm organisierte Tudi-Zeremonie mit einer schönen Feier in der großen Taiji-Familien-Runde. Ich erhalte letzte Hinweise zu meinem Taiji und was jetzt ganz besonders wichtig für mein Training ist. Die ganz persönliche Verabschiedung kommt dann direkt im Eingangsbereich – vor der ersten Sicherheitskontrolle. Er wartet bis ich durch die zweite durch bin, um notfalls übersetzen und helfen zu können. Nochmals ein Gruss, ein Winken zum Abschied – wir werden uns schon in ein paar Tagen wiedersehen, wenn er nach Deutschland kommt, wie jedes Jahr. Dass ich den nächsten China-Aufenthalt plane, brauche ich nicht extra zu erwähnen.

Nach gut 2 Stunden erreiche ich Beijing – bei tatsächlich nur 14 Grad. Es regnet und ich bin froh, dass ich direkt vom Bahnhof Beijingxi mit der U-Bahn bis zur Haltestelle direkt um die Ecke von meinem Hotel fahren kann. Die letzten 50 Meter laufe ich – ich kenne den Weg und das Hotel von meinen letzten Aufenthalte. Noch einen Nachmittag und eine Nacht – dann geht es heim.