Kühl ist es geworden, ich brauche mein Fleece und sogar die Jacke darüber am Morgen. Heute (25.9.2019) steht erst einmal ein bisschen länger schlafen auf dem Programm. Aber gleich nach dem Frühstück fahren wir ins Shaolin-Kloster. Meister Yang Jian Chao hat das sehr gut organisiert: unser Hotel liegt nur ca. 2 – 3 km vom Eingang des Shaolin-Klosters entfernt. Und es gibt einen Shuttle-Bus – Elektro natürlich, es gibt auch insgesamt 4 Ladesäulen direkt vor dem Hotel.

Schon nach wenigen Minuten kommen wir an, bekommen Tickets und dann gehen wir gleich direkt hinein. Gleich geht’s vorbei an der ersten Schule, die jungen Schüler winken uns zu. Wer hier unterkommen will muss Eltern haben, die 5 Jahre lang jedes Jahr einen für Chinesen nicht ganz unerheblichen Geldbetrag dem Kloster spenden.

Den ganzen Tag haben wir Zeit – wenn wir uns die nehmen wollen. Großer Wunsch einiger war, eine der Vorführungen hier zu sehen. Jede Stunde gibt es die, wir gehen gleich in die erste und wir haben Glück, denn wir haben einen Führer gebucht. Damit dürfen wir auch auf die oberen Ränge sitzen, haben einen guten Blick und können fotografieren und filmen nach Herzenslust. So gut es auch war, die Vorführung im Red Theatre in Beijing war noch deutlich besser und auch länger.

Danach werden wir durch die ganze Anlage geführt – unser Reiseführer spricht englisch, schwierig zu verstehen zwar, aber mit einem Gemisch aus Englisch und Chinesisch klappt alles gut. Viele Leute sind hier, vermutlich ist das hier immer so. „Big Business“ nennt es Meister Yang Jian Chao – und so empfinde ich es auch. So schön und beeindruckend die Klosteranlagen und das ganze Drumherum sind, es ist ein gut gehendes Geschäftsmodell hier.

Sehr gut gefallen hat mir noch der Pagodenwald, in dem die Asche von fast 1.500 Mönchen in den meist aus (Ziegel-)Steinen errichteten Pagoden beerdigt ist. Die Höhe bzw. Anzahl der Ringe zeigt an, welche Stufe der Verstorbene erreicht hatte. Die Pagoden selbst wurden von Schülern des verstorbenen Meisters errichtet. Eine ist ganz besonders: im Jahr 2006 wurde eine große Pagode errichtet, auf der neben traditionellen Symbolen auch Autos, Flugzeuge und andere moderne Errungenschaften zu sehen sind. Der Pagodenwald gehört zum Weltkulturerbe und ist wirklich etwas besonders. Nach dem Pagodenwald verabschieden wir unseren Führer – ab hier haben wir „freie Zeit“ – erst einmal für ein Mittagessen.