Gestern haben wir das Mitte-Herbst-Fest (Mittherbstfest) oder auch Mondfest gefeiert. Der Termin wird nach dem chinesischen Mondkalender berechnet: es ist jedes Jahr am 15. Tag des 8. Monats, dieses Jahr eben am 13.9.2019.
Es ist eines der ganz wichtigen Feste hier in China. Wer kann nimmt frei, die Schule ist geschlossen. Traditionell 
wird das Fest in und mit der Familie gefeiert. Wer es irgendwie einrichten kann, ist zuhause oder fährt nach Hause. So waren gestern auch unheimlich viele Menschen unterwegs. Am Bahnhof in Handan (Handandong) ging es zu wie in einem Bienenstock. Wir haben Yang Laoshis Frau und seine Tochter hergebracht, die nach Shijiazhuang fahren, um zwei Tage dort zu verbringen, während Yang Laoshi ja das Wochenende in Hengshui verbringt, da er dort einen Taiji-Kurs gibt.

Früh am Morgen fahren wir aber zunächst zum Morgentraining in Handan. Alle sind heute da, eine große Gruppe ist es, die hier seit 3 Monaten zusammen trainiert. Auch heute Morgen steht das Training an erster Stelle, aber dann werden viele Fotos gemacht. Es ist das erste Mal, dass Fotos gemacht werden – das Mondfest und meine Anwesenheit werden als Anlaß genommen. Ich treffe alte Bekannte von meinen Guangfu-Aufenthalt 2016 wieder – aus dem Mädchen ist eine junge, hübsche Frau geworden. Über Wechat hatten wir ganz lose Kontakt gehalten – jetzt freuen wir uns beide, dass es mit einem Wiedersehen klappt. Zwei kleine Mondkuchen hat sie mir mitgebracht. Mondkuchen gibt es mit verschiedenen Füllungen, sowohl süß wie salzig. Gekauft werden sie immer nur für Freunde oder Verwandte – sie werden immer verschenkt. Ich mag bisher alle Varianten, die ich probieren durfte.
 
Nach einem späten (da Fotosession ohne Ende) aber üppigen Frühstück geht es zum Training an den North Lake. 2016 hatte es hier Hochwasser, jetzt können wir bis ganz runter an den See und direkt am Wasser trainieren. Der Regen verzieht sich langsam und sobald die Sonne herauskommt, wird es wieder richtig warm. Das Mittagessen fällt klein aus heute – wir haben keinen richtigen Hunger und außerdem heißt es jetzt auch packen. Nachdem wir Yang Laoshis Frau und Tochter zu ihrem Zug gebracht haben, fahren wir nach Guangfu zurück. Auch in Guangfu ist extrem viel los. Auf dem großen Platz vor dem Tempel wimmelt es nur so von Fahrgeschäften, kleine Essensständen und diversen Buden mit allen möglichen Vergnügungsmöglichkeiten. 
 
Mein Abend geht relativ früh zu Ende. Morgen heißt es um 6.00 h Abfahrt.