Noch eine Runde drehen wir heute morgen (26.08.2019) in Xi’an: Der Glocken- und Trommelturm, die große Moschee und die Kleine Wildganspagode wollen wir noch sehen. Wir starten mit

den beiden Türmen: der „Glockenturm“ 钟楼 und der „Trommelturm“ 鼓楼 liegen nur ein paar Fußminuten voneinander entfernt. Eine Besichtigung ist für uns heute nur von außen möglich, aber auch das lohnt sich. Wir laufen weiter und biegen in die Altstadtgassen Xi’ans ein. Hier sind vor allem die muslimischen Hui ansässig, die muslimische Minderheit, die schon seit über 1000 Jahren hier beheimatet ist. Kun erzählt, dass sich die Hui-Minderheit stark integriert hat, ihre Religion leben aber sehr gemäßigt bzw. modern und offen sind. Ehen zwischen Hui und Han-Chinesen sind keine Seltenheit.

Durch den Basar – dessen Läden überwiegend noch geschlossen sind – erreichen wir die Große Mosche 大型真丝. Wir sind ganz alleine hier und können ganz in Ruhe die ganze Anlage besichtigten und uns von Kun viele Hintergründe erzählen lassen. Die Moschee hat wie jede Moschee einen Minarett – hier allerdings mit der Architektur einer chinesischen Pagode – eine interessante Verbindung. Die gesamte Anlage ähnelt einer ausgedehnten chinesischen Gartenanlage mit den Pavillons, Toren, Hallen. Außer uns sind keine Touristen oder Besucher hier, so genießen wir die ruhige Atmosphäre und stimmen uns auf den Tag ein. Wieder draußen angekommen fällt mir ein großer Messingdrache ins Auge. Der geschulte Blick des Händlers erfaßt das sofort – wir feilschen und obwohl alle schon viel weiter sind, erstehe ich den Drachen am Ende. Dann muss ich schnell laufen, um die Gruppe wieder einzuholen, denn der Bus wartet ja schon.

Der Abschluss unseres Xi’an-Besuchs besteht dann aus dem Besuch der Kleinen Wildganspagode, etwa 43 m hoch und zu Zeiten der Tang-Dynastie (618 – 907) errichtet. Die Pagode ist durch mehrere Erdbeben in Mitleidenschaft gezogen aber auch immer wieder aufgebaut worden. Heutzutage kann die Pagode nicht betreten bzw. bestiegen werden – nur außen herum können wir durch die gesamt Anlage gehen. Mich erinnert die Wildganspagode spontan an unseren Indien-Besuch Ende letzten Jahres – wie in Hampi/Hospet sieht die Pagode aus. In der letzten Ausstellungshalle findet sich auch die Auflösung dazu: eine Beschreibung wie aus einer indischen Stupa eine chinesische Pagode wurde -:). Danach erwartet uns noch eine kleine Einführung in die chinesische Schrift: wir dürfen das chinesische Zeichen für Glück mit einer Lehrerin Stück für Stück schreiben lernen, erfahren wie wir de guo (Deutschland) und ao di li (Österreich) richtig aussprechen und bekommen für sogar “ein Diplom” für unser Werk.