Schon früh geht es heute in die Berge. Wir fahren wieder mit dem Taxi, heute fast 90 km bis wir in die Nilgiri-Berge (ein Ausläufer des Westghats) kommen, die landschaftlich einmalig schön sein sein sollen. Nilgiri heißt „Blaue Berge“ – es gibt hier viele Seen und einzigartige Aussichtspunkte. In der Kolonialzeit kamen die Engländer in der heißen Sommerzeit oder an Wochenenden hierher. Der wichtigste Bergort  Oothy (udagamandalam) auf 2.250 m Höhe war mit seinem gemäßigten Klima Rückzugs- wie Ausflugsort und wird auch „Queen of Hill Station“ genannt (à Kodaikkanal ist die „Princess of Hill Station“). Die von den Engländern erbaute Stadt mit dem künstlichen See, Kirchen und Steinhäusern könnte durchaus auch im schottischen Hochland stehen. Heutzutage ist es einer der populärsten Reiseziele der Inder.

Bis hierher fährt die „Nilgiri-Mountain-Railway“-Eisenbahn (Weltkulturerbe) in rund 4 Stunden von unten herauf – bergab dauert die Fahrt nur 3 Stunden. Das ist für uns ein bisschen zu lang, auch wenn wir sehr gerne mitgefahren wären. Die Fahrt soll sehr beeindrucken und interessant sein. Aber so haben wir mit unserem Taxifahrer vereinbart, dass er mit uns in die Berge fährt, an alle Stellen anhält, die er kennt und bei denen er einen Besucht lohnenswert hält. Außerdem wollen wir auch ein paar schöne Landschaftsaufnahmen machen – er verspricht an den schönsten Stellen anzuhalten. Einen ganzen Tag haben wir, müssen aber erst rund 1,5 Stunden fahren, bis wir überhaupt an den Fuß der Berge gelangen. Und dann fahren wir nochmals rund 1,5 Stunden bis zum Gipfel auf 2.600 m Höhe. Immer wieder halten wir an, machen Fotos oder einfach eine kleine Pause.

Die letzten Meter bis ganz nach oben geht es nur noch im Schritttempo – die Straße besteht eigentlich nur noch aus großen Schlaglöchern und wir sowie unser Gegenverkehr müssen langsam, ruhig und mit viel Vertrauen aneinander vorbei. Aber alles klappt und oben werden wir dafür mit einem traumhaften Ausblick belohnt, auch wenn es heute nicht ganz klar ist.

Weiter geht’s – nun wieder nach unten, zunächst in ein Teemuseum mit Teeproduktion (grüner Tee). Es riecht wunderbar gleich beim Hereinkommen und wir gehen durch die gesamte Produktion. Bis sich am Ende – Wunder oh Wunder – eine kleine Verkaufsmeile anschließt. Grüntee, weißer Tee, gemischte Teesorten z.B. mit Tulsi und anderes kann man hier direkt vom Erzeuger – in sehr guter Qualität – kaufen.

Hier in den Bergen gibt es neben unzähligen Teeplantagen auch Kaffee – so ist es nicht verwunderlich, dass sich die Schokoladenfabrik direkt anschließt – wieder mit Einkaufsmöglichkeiten. Die Inder lieben generell Süßes, gerne sehr süß – der Chai (Schwarztee) wird traditionell mit sehr viel Zucker und Milch serviert.

Nun muss ein Mittagessen her – wieder einmal ist es sehr gut, so dass wir gestärkt in den Botanischen Garten gehen können und dort einfach eine Runde drehen. Ein schönes Gruppenbild gelingt noch, bevor wir zum Taxi zurücklaufen. Noch eine kurze Fahrt an den See, dann geht’s zurück nach unten. Wir haben viel gesehen – auf der Fahrt nach unten gelingt noch ein kurzer Blick auf die Eisenbahn, aber wir sind unvorbereitet und viel zu schnell vorbei für ein paar Bilder. Trotzdem war es ein wunderbarer Tag.

Bilder gibt’s später – ich habe seit 3 Tagen kein WIFI mehr und heute nur mit vielen Problemen und extrem langsam. – Aber jetzt in Goa – da ist alles da, was Westler wünschen