Heute steht ein Tagesausflug zum Isha Yoga Zentrum mit dem Dhyanalinga Tempel von Sathguru Jaggi Vasudev an. Das Isha-Zentrum liegt rund 30 km außerhalb der Stadt im Vorgebirge von Velliangiri. Die Anlage besteht aus einem Yogazentrum, zu dem nur die Schüler und Kursteilnehmer Zutritt haben. Der größere Teil ist für alle frei zugänglich – unabhängig von Religionszugehörigkeit und ohne Eintritt – nur die Schuhe sowie Handys und Kameras müssen wir am Eingang abgeben. Aber das ist alles sehr gut organisiert hier und läuft problemlos und schnell ab. Drinnen fotografieren ist ausdrücklich nicht erlaubt – das ist ein bisschen schade, denn es gäbe vieles, was ein oder gleich mehrere Fotos wert wäre.
Wir folgen dem Weg durch die Anlage, kommen vorbei an erfrischenden Bädern (Theerthakund – ein energetisierender Pool) – getrennt für Männlein und Weiblein – und besichtigen als erstes den Linga Bhairavi-Tempel mit einem kleinen Feuerritual und einer hinduistischen Segnung am Ende.
Danach geht es weiter in den Dhyanalinga-Tempel, der als Raum zur Meditation dient und keiner bestimmten Religion- oder Glaubensgemeinschaft zuzuschreiben ist. Dann trennt sich die Gruppe – ein Teil möchte an einer 40-minütigen Aumkar-Meditation teilnehmen, ein Teil lieber eine Probestunde Hatha-Yoga erleben. Das mit dem Yoga klappt dann leider aus zeitlichen Gründen nicht mehr – aber wir können noch in aller Ruhe ein gutes Mittagessen genießen und im Shop ein paar Kleinigkeiten als Andenken kaufen.
Die ganze Anlage ist eine nicht auf Profit ausgerichtete Dienstleistungs- Organisation, die sich mit allen Aspekten des menschlichen Wohlbefindens befasst. Hier werden Programme und Übungen für die persönliche innere Transformation angeboten. Darüber hinaus hat Sathguru viele Projekte zur Entwicklung der Gesellschaft sowie Nachhaltigkeitsprojekte angestoßen und/oder realisiert. Alleine mit dem Bau und Erhaltung dieser Anlage, bringt er viele Menschen in Lohn und Brot. Insbesonders für den Umweltschutz ist er in ganz Indien unterwegs, fördert z.B. die Umstellung der vorherrschenden Kokospalmen-Monokulturen in Plantagen mit Bananenstauden und anderen Pflanzen zwischen den Kokospalmen. Auch die problematischen Entwicklungen bei der Wasserversorgung mahnt er immer wieder an. Er ist in Indien ein wichtiger spiritueller Führer, der ganz traditionelle hinduistische und weitere Elemente/Symbole aus dem Islam, Christentum, Daoismus, Buddhismus, Shinto u.a. mit modernen Elementen mischt, dazu in einer zeitgemäßen Sprache kommuniziert und dabei auch vor aktuellen, brennenden Themenstellungen nicht zurückscheut. So erreicht er – nicht nur in Indien – auch viele junge Menschen.
Nach einem späten Mittagessen verlassen wir die Anlage – direkt zur großen Statue „Face of Adiyoga“, 112 Fuß hoch und sehr imposant. Und dann geht’s mit dem Taxi auch schon wieder zurück. Wir sind alle ziemlich erschöpft, es war ein schwül-heißer Tag. Der Abend wird kurz, denn morgen wollen wir zu einem weiteren Tagesausflug in die Berge wieder ganz fit sein.